Adobesteine
Am vergangenen Wochenende haben Roberto, ein peruanischer Freund und Michael Steine aus Adobe hergestellt.
Die Machart ist ähnlich der des uns bekannten alten Lehmbaus: Aus Wasser, Adobe und Stroh wird die Masse mit Füßen gestampft. Anschließend werden die Steine mit Hilfe einer Holzform geformt und dann getrocknet. Leider wird diese natürliche Bauweise imme mehr vom Betonbau verdrängt. Adobe ist ein natürlicher Baustoff, der die Eigenschaft besitzt, Wärme zu speichern, was in den Bergregionen nicht zu verachten ist.
Gastfreundschaft
Dass man als Missionar sein Haus offen hat für Besucher, ist keine Frage. Auch wir wollen gern Gäste empfangen. Was aber, wenn die Besucher einem Bauchschmerzen bescheren und man den Wunsch verspürt, sie so schnell wie möglich wieder los zu sein?
Leider ging es uns vor Kurzem so. Die Besucher hießen Parasiten, wer weiß von welcher Gattung und verursachten Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall. Durch eine Stuhluntersuchung und dem anschließenden Mittel wurden diese Eindringlinge vertrieben.
An Parasiten leiden hier sehr viele Menschen. Am meisten werden sie durch das unsaubere Trinkwasser übertragen, aber auch durch Obst und Gemüse fängt man sie sich leicht ein.
Glücklicherweise hatten wir bisher mehr menschliche Besucher, mit denen wir schöne Zeiten erleben konnten. Wer besucht uns wohl als nächstes?
Unabhängigkeitstag
Gestern, am 28.Juli wurde hier der Unabhängigkeitstag von Peru gefeiert. Dafür sollten alle Fassaden gestrichen und die Gehwege, so es welche gibt, gesäubert werden. Die Schüler probten mindestens zwei Wochen dafür das Marschieren. Diospi Suyana war natürlich auch dabei und wurde von Ärzten, Pflege- und Ordnungspersonal beim Marsch im Stechschritt vertreten.
Menschenmassen tummelten sich auf dem Hauptmarkt.
Für das körperliche Wohl wurde reichlich gesorgt.
Die Festmusik am Nachmittag durfte natürlich nicht fehlen.
Wir haben uns auch etwas unter das Volk gemischt.
Der Herr sprach zu Abraham: Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein. 1. Mose 12,2
Dies ist unser Trauspruch. 11 Jahre sind wir dieses Jahr verheiratet. Gott hat uns nach Peru berufen und wir hoffen, dass wir für die Menschen hier ein Segen sein dürfen.
Letztes Wochenende haben wir schon die zweiten Diospi-Suyana-Mitarbeiter verabschiedet. Familie Jochum, die für ein Jahr nach Peru kam, ist nun wieder unterwegs nach Deutschland. Er arbeitete in der Schreinerei und hat gemeinsam mit einem Peruaner Türen, Regale und Schränke für das Hospital gebaut. Da in ihren Adern peruanisches Blut ist, verstand sie die Bevölkerung natürlich viel besser und konnte so manchen guten Rat geben und leistete große Dienste in der Übersetztung.
Drei weitere Verabschiedungen stehen für dieses Jahr noch an, aber auch Neuankömmlinge werden begrüßt werden. So wird es wohl die ganze Zeit sein – ein Kommen und Gehen.
Seit über einer Woche hat es nicht mehr geregnet. Seitdem haben wir auch keinen gescheiten Wasserdruck mehr, der den Tank befüllen könnte. Teilweise kommt gar kein Wasser. Nun füllt Nicodemus mit Begeisterung Eimer und Tonnen mit dem wertvollem Nass, vorausgesetzt es gibt welches. Wir hoffen natürlich, dass sich dies wieder ändern wird.
Ostern
Also hat Gott die Welt geliebt,
dass er seinen eingeborenen Sohn gab,
damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden,
sondern das ewige Leben haben. Johannes 3,16
Mit diesem Spruch möchten wir allen Lesern ein gesegnetes Osterfest wünschen.
Dies ist auch der Taufspruch von Nicodemus und er beinhaltet das ganze Evangelium.
Jesus hat seinen Himmel verlassen und ist in einem Stall zur Welt gekommen in einer Krippe, weil in den Häusern in Bethlehem kein Platz für ihn war, wie oft heute auch kein Platz ist in unserem Leben für ihn. Dabei ist er erfahrbar, wie vor 2000 Jahren.
Er lädt uns ein, ihm zu folgen, das Leben mit ihm zu gestalten und am Ende des irdischen Lebens nicht ins Nichts zu gehen und von Würmern gefressen und in Kompost umgewandelt zu werden, sondern das ewige Leben zu erlangen.
Ich, Michael, denke und habe erfahren, dass gerade bei der Arbeit auf einer Intensivstation, wo man so viel Kontakt mit dem Tod hat, es wichtig ist zu wissen, dass mit dem Tod nicht alles aus ist.
Jesus ist ans Kreuz gegangen für unsere Schuld, unsere Verfehlungen, unsere Sünde und er ist gestorben dafür. Doch das Grab am Ostermorgen war leer, er ist auferstanden, er hat dem Tod die Macht genommen, was selbst seine Jünger kaum glauben wollten und wir brauchen nichts dafür zu tun, als ihm zu glauben und nach zu folgen.
Wir sind hier in Peru, um an einem Krankenhaus mitzuarbeiten, das durch Gottes Hilfe entstanden ist. Es ist schön mitzuerleben, wie er jeden einzelnen mit seinen Begabungen hier einsetzt.
Der OP- und Stationsberieb ist noch nicht losgegangen, da es noch an einigen Ausstattungen fehlt, die mit dem nächsten Container mitkommen. Geplant ist der Beginn für Ende April, Anfang Mai. Dann wird Michael wieder auf der Intensivstation als Krankenpfleger arbeiten.
Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!
Volkszählung
In Peru wurden heute die Menschen gezählt.
Dies hieß auch für uns von 8.00 Uhr morgens bis 18.oo Uhr abends das Haus nicht zu verlassen. Die Kinder durften aber bis zum Sportplatz gehen. Naja, wir waren auf jedenfall ganz gespannt, wie es denn so ablaufen wird. Schließlich standen zwei junge Männer vor der Tür, klepten ihren Aufkleber, der zeigt, dass man gezählt ist, an unsere Tür und das war es. Aha. Nun wissen wir auch, warum sich die Jungend nicht darum geschert hat, sondern seit morgens um 7.00 Uhr Fußball spielen. Die Wochen sind nicht so weltbewegend, da wir nur lernen, lernen und lernen.