Aug. 4 2008

Gastfreundschaft

ParasitenDass man als Missionar sein Haus offen hat für Besucher, ist keine Frage. Auch wir wollen gern Gäste empfangen. Was aber, wenn die Besucher einem Bauchschmerzen bescheren und man den Wunsch verspürt, sie so schnell wie möglich wieder los zu sein?

Leider ging es uns vor Kurzem so. Die Besucher hießen Parasiten, wer weiß von welcher Gattung und verursachten Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall. Durch eine Stuhluntersuchung und dem anschließenden Mittel wurden diese Eindringlinge vertrieben.

An Parasiten leiden hier sehr viele Menschen. Am meisten werden sie durch das unsaubere Trinkwasser übertragen, aber auch durch Obst und Gemüse fängt man sie sich leicht ein.

Glücklicherweise hatten wir bisher mehr menschliche Besucher, mit denen wir schöne Zeiten erleben konnten. Wer besucht uns wohl als nächstes?


Juli 30 2008

Unabhängigkeitstag

Fahne

Gestern, am 28.Juli wurde hier der Unabhängigkeitstag von Peru gefeiert. Dafür sollten alle Fassaden gestrichen und die Gehwege, so es welche gibt, gesäubert werden. Die Schüler probten mindestens zwei Wochen dafür das Marschieren. Diospi Suyana war natürlich auch dabei und wurde von Ärzten, Pflege- und Ordnungspersonal beim Marsch im Stechschritt vertreten.

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Menschenmassen tummelten sich auf dem Hauptmarkt.
Für das körperliche Wohl wurde reichlich gesorgt.
Die Festmusik am Nachmittag durfte natürlich nicht fehlen.

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Wir haben uns auch etwas unter das Volk gemischt.

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Juli 15 2008

Unser Tun

brettspielgruppe„Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag.“ Sprüche 3,27

Dies war die Losung für den vergangen Sonntag gewesen und ist für uns immer wieder eine neue Entscheidung, vor die wir hier gestellt werden. Natürlich sind wir hier, um zu helfen, aber es ist schwer, dabei nicht ausgenutzt zu werden. Im Krankenhaus stellen sich Menschen arm, obwohl sie die Mittel hätten.

Unsere Arbeit ist geprägt von Vielseitigkeit. So wird uns nicht langweilig, aber es fordert uns auch sehr heraus.

Michael, der seit Mai wieder als Krankenpfleger arbeitet, hat seinen Einsatz im OP, auf der Endoskopie oder auf der Station, je nach Dienst. Seine freie Zeit ist geprägt von den verschiedenen Arbeiten, die noch an unserem Haus gemacht werden müssen und immer wieder von Hausmeistertätigkeiten im Krankenhaus. Gerade baut er an der Kühlzelle für die Krankenhausküche, damit Obst und Gemüse länger frisch bleiben.

Unsere Kinder sind bis vor drei Wochen noch in die peruanische Schule gegangen. Es waren sehr anstrengende Monate gewesen. Sehr viel Zeit ging am Nachmittag für die vielen Hausaufgaben drauf, die nicht nur die Nerven der Kinder stressten. Nun sind wir alle sehr froh über die Entscheidung, unsere Kinder wieder allein zu unterrichten. Unsere Lernhelferin Friederike haben wir vor gut einer Woche verabschiedet, so dass ich die Unterrichtung übernommen habe. Ende August hat sich unsere neue Helferin Rebekka angemeldet. Dann werden wir neu entscheiden, wie wir es aufteilen, denn es sind dann drei Kinder, die lernen möchten. Leonore kommt zum zweiten Mal in die Schule, erst peruanisch und jetzt deutsch. Sie ist ganz stolz, dass ihr zwei Zähnchen wackeln.

Montags und dienstags bekommen wir immer Besuch von Kindern, die mit Begeisterung Brettspiele machen. Abends sitzen sie dann alle um unseren Tisch und freuen sich übers Essen. Die Kinderarbeit ist, obwohl sie mir großen Spaß macht, immer noch eine große Herausforderung, besonders wenn ich die Stunde gestalten muss. Glücklicherweise haben wir gutes Material, was die Arbeit sehr erleichtert. Der Donnerstagsclub hat sich mittlerweile von 15 auf 30 Kinder verdoppelt. Freitags ist der kleine Club für 2-5 Jährige, zu dem nun auch schon zwischen 10 und 15 Kindern kommen. Viele von den ganz Kleinen getrauen sich schon, allein zu bleiben. Es sieht richtig niedlich aus, wenn sie die Bewegungslieder mitmachen.

Wir sind gespannt, was uns die nächsten Wochen bringen werden.


Apr. 18 2008

Der Herr sprach zu Abraham: Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein. 1. Mose 12,2

Dies ist unser Trauspruch. 11 Jahre sind wir dieses Jahr verheiratet. Gott hat uns nach Peru berufen und wir hoffen, dass wir für die Menschen hier ein Segen sein dürfen.

Letztes Wochenende haben wir schon die zweiten Diospi-Suyana-Mitarbeiter verabschiedet. Familie Jochum, die für ein Jahr nach Peru kam, ist nun wieder unterwegs nach Deutschland. Er arbeitete in der Schreinerei und hat gemeinsam mit einem Peruaner Türen, Regale und Schränke für das Hospital gebaut. Da in ihren Adern peruanisches Blut ist, verstand sie die Bevölkerung natürlich viel besser und konnte so manchen guten Rat geben und leistete große Dienste in der Übersetztung.
Drei weitere Verabschiedungen stehen für dieses Jahr noch an, aber auch Neuankömmlinge werden begrüßt werden. So wird es wohl die ganze Zeit sein – ein Kommen und Gehen.

Seit über einer Woche hat es nicht mehr geregnet. Seitdem haben wir auch keinen gescheiten Wasserdruck mehr, der den Tank befüllen könnte. Teilweise kommt gar kein Wasser. Nun füllt Nicodemus mit Begeisterung Eimer und Tonnen mit dem wertvollem Nass, vorausgesetzt es gibt welches. Wir hoffen natürlich, dass sich dies wieder ändern wird.


März 22 2008

Ostern

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Also hat Gott die Welt geliebt,
dass er seinen eingeborenen Sohn gab,
damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden,
sondern das ewige Leben haben. Johannes 3,16

Mit diesem Spruch möchten wir allen Lesern ein gesegnetes Osterfest wünschen.

Dies ist auch der Taufspruch von Nicodemus und er beinhaltet das ganze Evangelium.
Jesus hat seinen Himmel verlassen und ist in einem Stall zur Welt gekommen in einer Krippe, weil in den Häusern in Bethlehem kein Platz für ihn war, wie oft heute auch kein Platz ist in unserem Leben für ihn. Dabei ist er erfahrbar, wie vor 2000 Jahren.
Er lädt uns ein, ihm zu folgen, das Leben mit ihm zu gestalten und am Ende des irdischen Lebens nicht ins Nichts zu gehen und von Würmern gefressen und in Kompost umgewandelt zu werden, sondern das ewige Leben zu erlangen.
Ich, Michael, denke und habe erfahren, dass gerade bei der Arbeit auf einer Intensivstation, wo man so viel Kontakt mit dem Tod hat, es wichtig ist zu wissen, dass mit dem Tod nicht alles aus ist.
Jesus ist ans Kreuz gegangen für unsere Schuld, unsere Verfehlungen, unsere Sünde und er ist gestorben dafür. Doch das Grab am Ostermorgen war leer, er ist auferstanden, er hat dem Tod die Macht genommen, was selbst seine Jünger kaum glauben wollten und wir brauchen nichts dafür zu tun, als ihm zu glauben und nach zu folgen.

Wir sind hier in Peru, um an einem Krankenhaus mitzuarbeiten, das durch Gottes Hilfe entstanden ist. Es ist schön mitzuerleben, wie er jeden einzelnen mit seinen Begabungen hier einsetzt.
Der OP- und Stationsberieb ist noch nicht losgegangen, da es noch an einigen Ausstattungen fehlt, die mit dem nächsten Container mitkommen. Geplant ist der Beginn für Ende April, Anfang Mai. Dann wird Michael wieder auf der Intensivstation als Krankenpfleger arbeiten.

Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!


März 5 2008

Die Schule hat begonnen

Dienstag, der 4.MärzUnsere Schulkinder

Den Monat März haben wir begonnen mit dem 22. Vers aus dem 1.Mose Kapitel 21:

„Gott ist mit dir in allem was du tust.“

Ein Zuspruch, der uns viel Mut macht und uns jeden Tag freudig beginnen lässt.

Michael ist jeden Tag im Krankenhaus und hilft, dass die Stationen eröffnet werden können. Jetzt ist er der Hausmeister vom Krankenhaus, ab April dann Krankenpfleger. Hier kommt man etwas schneller zu einem neuen Beruf . Gut, dass Michael viele handwerkliche Erfahrungen hat, die kommen ihm und auch den Hospital sehr zu Nutze.

Ich lasse mich jede Woche wieder neu von den Flöhen im Kinderclub beißen.
Aber die Arbeit mit den Kindern macht Spaß.
Morgen mache ich den ersten Gitarrenkurs und hoffe, dass sie mein Spanisch verstehen.
Seit Montag haben wir nun drei Kinder, die mit gepacktem Rucksack pünktlich um 7.45 Uhr in der Schule sein müssen.
Maximilian, Dorothea und Leonore besuchen hier die katholische Privatschule.
Bisher sind sie mit ihren Lehrern zufrieden und gehen sehr gern hin.
Wir wünschen uns natürlich sehr, dass es so bleibt.
Leonore haben wir mit einer Schultüte überrascht, denn für sie sind es überhaupt die ersten Schultage.
Maximilian und Dorothea haben je einen deutschen Mitstreiter in ihrer Klasse.
Leonore schlägt sich tapfer allein durch.
Da wir seit 22. Dezember hier wohnen und unsere Kinder viele Kontakte haben, gibt es auch bekannte Gesichter in der Schule.

In unserem Garten haben wir verweilen tüchtig gegraben und gehackt. Nun können Salat und Kräuter wachsen und Tomaten reifen. Leider werden hier sehr unkontrolliert Spritz- und Düngemittel verwendet. An Aufklärung mangelt es sehr.
8 Hühner scharren im Hof, vertilgen die Reste und werden uns hoffentlich bald mit Eiern beglücken.


Jan. 27 2008

Das haben wir schon erlebt:

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27.01.2008

-Am 5.1. feierten wir Michaels und am 19.01. meinen Geburtstag mit vielen
Diospi-Mitarbeitern.

-Stromausfälle waren in letzter Zeit nicht mehr so häufig und da wir nun einen
Wassertank besitzen, hat sich unserer Wasserversorgung auch verbessert.

-Eine größere Wanderung haben wir unternommen und dabei festgestellt, dass die Sprachschulzeit doch erheblich an unserer Kondition genagt hat.

-Ca. 1/2 Stunde Fahrtzeit von Curahuasi gibt es warme Quellen. Mit unseren Freunden aus Sachsen haben wir es gewagt, dahin zu fahren. Allerhand Stiche mussten wir dafür aber hinnehmen.

-Immernoch sind wir ein beliebtes Fernsehprogramm. Manchmal nehmen wir einen oder zwei der Zuschauer mit in unser Programm auf. Sie sitzen dann strahlend bei uns am Tisch und lassen es sich schmecken.

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-Seit dem 19.01. haben wir einen Internetanschluss. Einen Tag funktionierte er auch schon.

Heute wurden Barbara und Udo Klemens verabschiedet. Nach 2,5 Jahren fliegen sie zurück nach Deutschland. Er war der Bauleiter von Krankenhaus und sie hat im Kinderclub geholfen, in der Frauenarbeit war sie tätig und tat uns Missionaren allen sehr gut. Wir werden sie alle vermissen.


Jan. 10 2008

Quinua sollte immer da sein

Montag, der 07.01.2008

Was macht man, wenn mehr zum Essen kommen, als geplant?
„Ihr sollt genug zu essen haben und den Namen des Herrn, eures Gottes, preisen.“ Joel,2,26
Dies war die Losung am 05.01.2008, an Michaels Geburtstag.
An diesem Tag saßen zum Mittag ein Arbeiter und drei Kinder mehr an unserem Tisch.
Familie Löscher aus Sachsen erwarteten wir. Also wurde ein großer Nudeltopf gekocht und eine Tomatensauce. Die sah aber sehr kärglich aus. Was tun?
Fertig gekochte Quinua sollte immer im Hause sein, denn dies ist ein gesunder Füllstoff für Suppen, Saucen und kann als Beilage für Haupgerichte Verwendung finden.
Alle wurden satt.


Jan. 8 2008

Freundesbrief Nr.5

unter folgendem Link gibt es unseren neusten

Freundesbrief Nr.5 als PDF


Jan. 2 2008

Unser Umzug

30.12.2007

Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seiner Rede zu. Lukas 10, 39

Die letzten Wochen waren eine Kraftaktion. Heute sind wir froh, es geschafft zu haben, wenn auch noch nicht ganz, aber dennoch so, dass wir gut in Curahuasi wohnen können.

Am 22.12. sind wir von Cusco nach Curahuasi gezogen, nicht ganz so planmäßig, aber was geht in Peru schon nach Plan?
Im strömenden Regen wurden die Sachen abgeladen. Dies sah man dem Fußboden auch an.
Die erste Nacht wurden wir auf die Gästebetten der anderen Missionare aufgeteilt.
Die nächsten Tage hatten wir alle Hände voll zu tun mit streichen, Wasser instalieren, saubermachen, einräumen, wegräumen, ….

Unsere Kinder haben derweilen Kontakte zu den Nachbarskindern geknüpft und spielen nun jeden Tag mit ca. 20 Kindern auf der Straße vor unserem Haus. Diesen gefällt es, unsere Fenster als Fernseher zu benutzen. Maximilian hat von einem Freund zwei weibliche Meerschweinchen geschenkt bekommen, hoffentlich sind sie nicht trächtig.

Weihnachten war anders. Logisch. Es wird hier nicht so groß gefeiert. Es gab kein Gottesdienst, auch kein Krippenspiel. Dafür haben sich einige Missionare zusammengetan und es gab eine Weihnachtsandacht.
Abwechselnd haben wir mit Friederike unsere Weihnachtspost geöffnet und haben dabei unsere Familien und Freunde vermisst.

Wir wünschen Euch ein gesegnetes neues Jahr 2008

unser Bad beim Einzug
unser kleiner Garten

unser Bad heute